Interreligiöser Dialog


Die letzte, aber nicht weniger wichtige Zielsetzung schulpastoraler Arbeit am Petrinum geschieht durch den interreligiösen Dialog. Das Gespräch mit Vertretern des Judentums und des Islam ermöglicht den Schülern, die beiden Religionen und die damit verbundenen Kulturen besser kennen zu lernen und zu verstehen. Der jüdisch-christliche Dialog geschieht am Gymnasium Petrinum in enger Verknüpfung und Ergänzung zum bisher geleisteten schulischen Engagement bei der Aufarbeitung der deutsch-jüdischen Geschichte in Recklinghausen. Das Gymnasium Petrinum hat sich seit vielen Jahren zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Recklinghausen verpflichtet gefühlt. Ausdruck dieser Verpflichtung ist ein Gedenkstein, der in unmittelbarer Nähe zur Gymnasialkirche auf dem Schulhof angebracht wurde. Er erinnert an den letzten jüdischen Schüler, Isbert Feuerstein, der das Gymnasium Petrinum auf Druck des NS-Regimes verlassen musste und Opfer des Holocaust wurde. Besuche und Führungen durch die benachbarte Synagoge bringen die jüdische Religion den Schülern anschaulich näher. Die Kenntnisse über die religiöse Praxis des Judentums und die Kulturvielfalt sollen nicht nur als Notwendigkeit den Schülerinnen und Schülern vermittelt werden, sondern als eine Bereicherung für ihr Christsein. Der islamisch-christliche Dialog ist angesichts der Veränderungen in der deutschen Gesellschaft durch die fortschreitende Zuwanderung von Menschen islamischen Glaubens, insbesondere ins Ruhrgebiet und nach Recklinghausen von besonderer Bedeutung, der sich auch die Schulpastoral am Gymnasium Petrinum verpflichtet fühlt. Das Selbstverständnis des jeweils Anderen im Rahmen persönlicher Begegnungen und Gespräche zu entdecken, zu verstehen und zu respektieren, geschieht im engen Bezug zu den Inhalten des Religionsunterrichts. Die bisher mehrmals bereits stattgefundenen Besuche einer Moschee und das anschließende Gespräch sind ermutigende Zeichen, diesen Weg fortzusetzen und zu vertiefen. Als Zielsetzung von Schulpastoral wird letztlich ein jüdisch-christlicher-islamischer Dialog angestrebt und in nicht ferner Zukunft hoffentlich auch verwirklicht.