Projektgruppe 8: „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”


Die Projektgruppe 8 befasste sich, begleitet von Frau Mrug und Herrn Christ, mit der Bücherverbrennung sowie mit Werken von Otfried Preußler und Erich Kästner. Dabei war die Gruppe auch stets darum bemüht, Aktualitätsbezüge herzustellen.

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Am Dienstag sprach die Schülergruppe zunächst über den Nationalsozialismus im Allgemeinen. Außerdem erhielt die Gruppe Besuch von Erich Burmeister, der von seinem Verein „Lesen gegen das Vergessen“ berichtete. Bei diesem ginge es vor allem darum, Werke, die damals von den Nationalsozialisten verbrannt worden waren, zu lesen, damit sie nicht in Vergessenheit gerieten. Sein Verein organisiere dazu auch regelmäßig Veranstaltungen. Im Anschluss daran sahen die Schüler eine Folge von „Der Krieg und ich”. Dieser handelt von einem Jungen namens Anton, der gegen den Willen seines Vaters der Hitlerjugend beitreten wollte. Die Projektgruppe bekam durch diesen Film auf eindrucksvolle Weise vermittelt, wie die Vereine außerhalb der Schule nach und nach in die HJ und dem BDM zusammenliefen.

Nach dem ersten Tag war es allen aus der Gruppe ein Anliegen, dass sich diese Zeit nicht noch einmal wiederholt. Dabei wurde auch betont, wie wichtig die aktuell stattfindenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus seien, damit so etwas, wie damals der Aufstieg der NSDAP, nicht noch einmal geschehen kann. Denn wie damals schon Erich Kästner sagte, dürfe man nicht warten, bis aus einem Schneeball eine Lawine geworden sei, denn diese könne keiner mehr aufhalten. Der rollende Schneeball gehöre zertreten, bevor er Schlimmeres anrichte.

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Am zweiten Tag sahen die Schüler den Film „Krabat“, mit dessen Inhalten sie Parallelen zur NS-Zeit zogen. An Otfried Preußlers Werk kann man nämlich gut nachvollziehen, was sich damals in Deutschland ereignete, da er in „Krabat“ seine eigenen Erlebnisse im Nationalsozialismus verarbeitete. Später beschäftigte sich die Projektgruppe noch mit einem zweiten Kurzfilm von “Der Krieg und ich”, welcher von Kindersoldaten handelte. Viele der Schüler waren schockiert, dass die Kinder, die zu der Zeit kaum älter als sie selbst waren, zu Soldaten ausgebildet wurden, kämpfen und auf dem Schlachtfeld ihr Leben lassen mussten.

Im Laufe des Projekts kam die Gruppe immer wieder auf die Bücherverbrennung zurück. Dabei stoß es bei den Schülern auf Erstaunen, wie viele Werke und Autoren den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge waren und daher aus der Gesellschaft weichen mussten. So war zum Beispiel Erich Kästner, der die Gruppe mit seinen Büchern auch am folgenden Tag noch begleitete, selbst bei der Verbrennung seiner Bücher vor Ort und musste mit ansehen, wie sein verschriftlichtes Gedankengut den Flammen zum Opfer fiel.

Daran angelehnt wurden am Donnerstag die Produkte für die Vorstellung am Freitag fertiggestellt. Die Schülerinnen und Schüler hörten - angeknüpft an den Verein „Lesen gegen das Vergessen“ - Erich Kästners Werk „Pünktchen und Anton”. Dazu malten sie Bilder, die sie neben ihren selbst gedrehten Kurzfilmen und ihren Plakaten zu Erich Kästner und Otfried Preußler der Schulgemeinschaft präsentieren.

Judith Letzel, Q1

#Bücherverbrennung