„Kohle schafft Heimat: Die ,Alte Kolonie Suderwich‘ “ - Verleihung des Dr. Carl Still-Preises 2023

22. Dec 2023 Zurück zu Aktuelles

Am 19. Dezember wurde der Dr. Carl Still-Preis am Gymnasium Petrinum an Mika Wolff verliehen, der mit seiner wissenschaftlichen Arbeit unter dem Titel „Kohle schafft Heimat: Die ,Alte Kolonie Suderwich‘ “ nicht nur die Jury beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten in diesem Jahr überzeugte, bei dem sie bereits den Landessieg und einen Dritten Preis auf Bundesebene erreichte. Nun wusste sie auch den Vorstand der Dr. Carl Still-Stiftung zu überzeugen.

In seiner Arbeit beschäftigte sich Mika Wolff aus der Stufe Q2 des Petrinum mit der Frage, wie Bergarbeiterfamilien in der Zechensiedlung während der Ära der Zeche König Ludwig (1900 bis 1965) in Recklinghausen lebten und wohnten. Mika Wolff hat damit nicht nur eine spannende Arbeit über Suderwich geschrieben, sondern darüber hinaus ein wichtiges Stück Lokalgeschichte sichtbar gemacht. Faszinierend und nachvollziehbar zugleich führte der Preisträger im Rahmen einer Feierstunde in der Petriner Aula in die Ergebnisse seiner Arbeit ein und gab Einblicke darin, wie die Menschen Suderwich früher gelebt haben und wie Integration damals stattfand. Sein Tutor und gleichzeitig Laudator Dr. Marco Zerwas lobte den wissenschaftlichen Ansatz, der der Arbeit zugrunde liegt, und zollte der akribischen und sorgfältigen Arbeitsweise Respekt. Unzählige Stunden des Studiums in lokalen Archiven und in Interviews mit Zeitzeugen galt es für den Preisträger zu absolvieren - Stunden, die sich aber auch für Mika Wolff gelohnt haben. Denn auch er geht nun wie alle Zuhörerinnen und Zuhörer im Rahmen der Feierstunde anders durch Suderwich, kennt die ganz eigene Geschichte so mancher Häuser und Straßenzüge und weiß davon beredt Zeugnis abzulegen.

Stephanie Still als Vorsitzende der Still-Stiftung überreichte den Preis und dankte Mika Wolff für diese Arbeit, die eng mit der Geschichte der Familie Still und des Preisstifters Dr. Carl Still verbunden ist. So entführte Stephanie Still in ihrem Grußwort in die eigene Familiengeschichte und berichtete darüber, wie eng das Familienunternehmen Still gerade in seinen Anfangsjahren mit der Zeche König-Ludwig verflochten war. Einen würdigeren Preisträger des mit 500€ dotierten Dr. Carl Still-Preis 2023, den Frau Still am Ende der Feierstunde übergab, kann es damit auch aufgrund der inhaltlichen Nähe zum Preisstifter kaum geben - herzlichen Glückwunsch an Mika-Wolff, Preisträger des Dr. Carl Still-Preises 2023.

Auch die stellvertretende Bürgermeisterin, Frau Marita Bergmaier und der Schulleiter Herr Michael Rembiak dankten dem Preisträger Mika Wolff für seine hervorragende Arbeit und sein Engagement um die Lokalgeschichte Recklinghausens.

Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von Jazz-Improvisation, vorgetragen von Adrian Buskies (Klasse 10A) am Flügel.

Der Dr. Carl Still-Preis wurde aus Anlass des Schuljubiläums (100 Jahre Abitur am Gymnasium Petrinum) von Dr. Carl Still 1929 gestiftet und soll der wissenschaftlichen Förderung der Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Petrinum dienen sollte. Seit dem Jahr 2013 nimmt die Urenkelin des Stifters Stephanie Still, selbst ehemalige Petrinerin und mittlerweile als Architektin in Recklinghausen tätig, den Vorsitz der Still-Stiftung ein und übergibt persönlich alle zwei Jahre den Still-Preis. Gemäß aktuell gültiger Satzung können Schülerinnen und Schüler mit dem Still-Preis ausgezeichnet werden, die sich durch deutlich über das Normalmaß hinausgehende akademisch-wissenschaftliche oder sportliche Leistungen, künstlerische, musische oder kreative Beiträge bzw. ein besonderes soziales Engagement im Schulleben ausgezeichnet haben. Es können sowohl einzelne Schülerinnen und Schüler als auch Gruppen ausgezeichnet werden.

Auf dem Foto v.l.n.r.: v.l.n.r: Stellv. Bürgermeister Marita Bergmaier, Stiftungsvorstand Stephanie Still, Preisträger Mika Wolff, Schulleiter Michael Rembiak

Von: Michael Rembiak