Votrag am 24.01.2024, 19.00 Uhr: „Einer von uns…“!? – ausgegrenzt, verfolgt, ermordet: Das Schicksal des jüdischen Petriners Hugo Cohen, ein Opfer der Nationalsozialisten wegen § 175 StGB

15. Jan 2024 Zurück zu Aktuelles

Sondervortrag von Dr. Frank Ahland und Manuel Izdebski anlässlich des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Im Rahmen des Studium Generale Petrinianum Jahrgang IV (2024) wird am Mittwoch, 24.01.2024, um 19.00 Uhr in der Aula des Gymnasium Petrinum ein Sondervortrag anlässlich des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus stattfinden.

„Widernatürliche Unzucht“ zwischen Männern stellte der bereits im Deutschen Kaiserreich 1871 eingeführte § 175 StGB unter Strafe. Zur Zeit der NS-Diktatur (1933-1945) verschärfte sich die Gesetzgebung, so dass Homosexuelle Opfer von Erniedrigungen, Verfolgungen und Ermordungen wurden. Das Schicksal des jüdischen Petriners Hugo Cohen (Abitur 1897) und den Umgang mit Homosexuellen im Ruhrgebiet zur Zeit des Nationalsozialismus stellen Herr Dr. Frank Ahland und Herr Manuel Izdebski in den Fokus ihres Sondervortrags. Der Vortrag reiht sich ein in die Projekttage, die das Gymnasium Petrinum anlässlich des „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ und zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ 2024 mit der gesamten Schulgemeinschaft gestaltet.

Frank Ahland, freiberuflicher Historiker und Mitbegründer des Arbeitskreises „Schwule Geschichte Dortmunds“, hatte sich bereits im Jahre 2018 auf biographische Spuren Hugo Cohens begeben. In Zusammenarbeit mit Manuel Izdebski, dessen Expertise im Bereich der Genealogie sowie der Erforschung schwul-lesbischer Lebenswelten im Ruhrgebiet liegt, begleitete Ahland die Verlegung eines Stolpersteins zum Andenken an Hugo Cohen durch den Kölner Künstler Guntner Demnig am Dortmunder Westenhellweg.

Als Studium Generale bezeichnet man heutzutage im Allgemeinen nicht obligatorische, öffentliche Lehrveranstaltungen einer Hochschule. Sie verkörpern im Sinne des humanistischen Bildungserbes den Auftrag, die umfassende Allgemeinbildung zu fördern. Eine solche Förderung ist genuiner Auftrag aller öffentlichen Bildungseinrichtungen. Die Schulgemeinschaft des Gymnasium Petrinum perpetuierte nach dem gelungenen Auftakt im Jubiläumsjahr 2021 die Reihe öffentlicher Vorträge im Rahmen des Studium Generale Petrinianum und bietet zweimal jährlich im Frühjahr und im Herbst einen öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion an , in dessen Rahmen namhafte Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Politik und Kultur zu wechselnden Themen und inhaltlichen Schwerpunkten in der Petriner Aula vortragen.

Der Eintritt zur Vortragsreihe ist frei. Spenden zugunsten unserer Partnerschule in Brasilien sind herzlich willkommen.

Von: Michael Rembiak