Shakespeare sollst du nicht lesen, Shakespeare sollst du auf der Bühne erleben

02. Feb 2020 Zurück zu Aktuelles

Obwohl die beiden Leistungskurse Englisch der Q2 Shakespeares Macbeth schon überstanden haben, trauten sich einige Mutige ins Schauspielhaus Bochum, um die Tragödie um den dänischen Kronprinzen Hamlet zu sehen. Ihr Mut wurde belohnt: Sandra Hüller als Hamlet verlieh dem von Rachegelüsten getriebenen Prinzen eine grandiose Intensität, während Bernd Rademacher als flapsiger Ruhrpott-Polonius und Stefan Hunstein als mit seinem Neffen überforderter König Claudius glänzten. Hamlet verspricht dem Geist seines Vaters, dessen Mord zu rächen (Deals mit Geistern sind bekanntlich immer eine gute Idee) und treibt damit seine Familie und seine Liebste Ophelia ins Verderben. Obwohl die Tragödie um Mord, Rache, verlorene Liebe und Wahnsinn ziemlich schwere Kost zu sein scheint, gab es in der Inszenierung auch immer wieder sehr lustige Momente. Lachen oder nicht lachen, das war die Frage. Hamlet, der vorgibt (oder doch nicht?), dem Wahnsinn verfallen zu sein, und den Geist seines ermordeten Vaters zu hören, wird von Claudius nach England geschickt. Warum ausgerechnet England? Hamlet sei verrückt und für Dänemark nicht mehr tragbar. Aber in England, da merke man die Verrücktheit nicht so sehr. Dort seien alle so... Am Ende sterben zwar fast alle den Bühnentod außer zwei Boten ("Do not kill the messengers"), aber wir hatten trotzdem einen lehrreichen, unterhaltsamen Theaterabend. Vermutlich ganz in Shakespeares Sinne."

Von: Mona Matzke