Musiclab - ein Eindruck von Victoria Peiler

28. Jun 2024 Zurück zu Aktuelles

Es ist dunkel um einen herum.

Es wird still.

Dann hebt sich der Vorhang, die Musik erklingt und man taucht ein in eine andere Welt.

Es ist die Welt der Oper.

Doch was passiert hinter den Kulissen der Liebe, des Dramas und der Tragik?

Genau dies haben wir uns auch gefragt.

Wir, das sind einige Schüler unseres Schulorchesters, des Albert-Schweitzer-Geschwister-Scholl-Gymnasiums und des Gymnasiums im Loekamp, beide aus Marl.

Hier bot sich uns Allen am letzten Donnerstag die Chance, genau dieser Fragestellung im Aalto-Theater in Essen genauer auf den Grund zu gehen. In diesem nach seinem Architekten Alvar Aalto benannten Theater werden nicht nur Opern, sondern auch Ballette, Theaterstücke und Musicals aufgeführt. Zuerst nahmen wir, wie jeder Besucher im Zuschauerraum platzt. Doch dann wurde es spannend.

Das Theater ist mit acht oberirdischen sowie drei unterirdischen Stockwerken wahrlich riesig. Dort finden nicht nur eine eigene Näherei, Probenräume, die Technik und die Maskenbildnerei, sondern auch noch eine eigene Schlosserei und Schreinerei Platz. Dem Zuschauer verborgen bleibt, dass nur das Zusammenspiel eines großen Teams aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen zu einer erfolgreichen Inszenierung führt. Zur Theatercrew gehören also bei weitem nicht nur SängerINNEN, SchauspielerINNEN und TänzerINNEN. Allein die Technik verschlägt einem bei genauer Betrachtung die Sprache. Dies ist aber nicht auch nur die Licht- oder Tontechnik. Auch die generelle Bühnentechnik und der eiserne Vorhang für den Brandschutz sind beeindruckend.

Interessant ist aber ganz besonders das Verhältnis der Bühne, zu der sich dem Zuschauer bietenden Sicht. Dem Publikum, dass von der Inszenierung gebannt in bequemen Sitzen platzt genommen hat, erscheint die Bühne nicht besonders groß.

In Wahrheit ist sie jedoch gigantisch.

Nach einer kurzen Mittagspause durften wir noch an einem Workshop zur Stimmbildung teilnehmen. Der war nicht nur sehr interessant, sondern auch sehr lustig. Wir wurden mit Hilfe eines Kanons auf wundersame Weise in einen kleinen aber feinen Chor verwandelt. Ganz nebenbei: Stimmbildung ein erstaunlich überraschendes Thema. Wussten Sie, dass Opernsänger mit völlig geöffnetem Kehldeckel singen? Nur so lässt sich die außerordentliche Lautstärke des Gesangs erzeugen, die den Zuschauerraum klar und deutlich bis in die hinterste Reihe erfüllt.

Es war ein wirklich sehr spannender, lehrreicher und einfach nur schöner Tag, für dessen Verwirklichung ich mich stellvertretend herzlich bei den Sponsoren bedanken.

Von: Victoria Peiler