Bildungsstadt Recklinghausen: Neue Bronzeplatte am Steintor verweist auch auf die Geschichte des Petrinum

26. May 2019 Zurück zu Aktuelles

Nach Viehtor und Martinitor hat jetzt auch das Steintor eine Bronzeplatte: Die Tafel, die in den Boden eingelassen wurde, markiert einerseits das ehemalige Stadttor, andererseits weist sie auf die Geschichte Recklinghausens als Bildungsstadt hin.

Die Darstellung auf der Bodenplatte beginnt mit der Einführung der „karolingischen Minuskel“, der einheitlichen Schrift, durch Karl den Großen. Natürlich darf beim Thema „Bildung in Recklinghausen“ auch das Petrinum nicht fehlen: Zu erkennen sind die Keimzelle des Petrinum, die Lateinschule, die um 1500 abbrannte, und der Kölner Kurfürst Clemens August, der 1730 das Franziskaner-Gymnasium gründete, das bis heute als städtisches Gymnasium Petrinum seinen festen Platz in der Recklinghäuser Bildungslandschaft behauptet.

Auch auf der Steinplatte am Martinitor hat das Petrinum übrigens seine Spuren hinterlassen: Dort wird zum Thema „Kultur“ auf das katholische Kirchengesangbuch „Cantate!“ verwiesen, das der ehemalige Petriner Schüler und Schulleiter Heinrich Bone im 19. Jahrhundert herausgab. Diese wirkt bis in die heutige Zeit nach und darf als prominenter Vorläufer des „Gotteslob“ angesehen werden, in dem Heinrich Bone als Gewährsmann des „Großer Gott wir loben dich“ in seiner aktuellen Text- und Melodiefassung genannt wird.

Das „Projekt Stadttore“ des Vereins für Orts- und Heimatkunde wird in Kooperation mit der Stadt und dem Stadtmarketing entwickelt. Gesponsert wird das Projekt von der Kulturstiftung der Sparkasse Vest. Die beiden noch fehlenden ehemaligen Stadttore, Lohtor und Kunibertitor, sollen ebenfalls noch mit Bronzeplatten versehen werden.

Von: Michael Rembiak, Bild: Recklinghäuser Zeitung (25.05.2019)