Die Schule nimmt sich vor, jeden einzelnen zu „bilden“: Dazu gehören Mathematik und Naturwissenschaften genauso wie eine gesellschaftswissenschaftliche Bildung und eine Sensibilität für Literatur, Kunst oder Musik. All das ist Teil des Mensch-Seins. Und wir sind davon überzeugt: Den Menschen macht auch aus, dass er nach etwas sucht, das ‚größer‘ ist als er; etwas, das sich mit unseren Sinnen nicht unmittelbar erfahren lässt, das aber trotzdem denkbar ist. Für Christen ist das die Frage nach Gott. Eine Schule, die den Menschen als Ganzen bilden will, ignoriert diesen Bestandteil des Mensch-Seins nicht. Deswegen schafft der Staat dafür die Rahmenbedingungen: Er ermöglicht Religionsunterricht.
„Dabei bleibt der Staat selbst aber neutral: Denn er schreibt nicht alleine vor, was im Religionsunterricht behandelt wird: Das macht er in enger Absprache mit den Religionsgemeinschaften – in unserem Fall also mit der katholischen Kirche. Dabei sorgt er dafür, dass die Inhalte vereinbar sind mit seinen Zielen und Werten: Menschenwürde, Demokratie, Toleranz, Gleichberechtigung. Daraus folgt, dass Religionsunterricht kein christliches Privileg sein kann: Es gibt in Nordrhein-Westfalen auch z.B. jüdischen oder – seit Kurzem – auch muslimischen Religionsunterricht.